RT Artikel A1 Tesmer K A2 Krokowski R T1 Zur Diagnostik und Therapie von infektbedingten Schlafstörungen. T2 Beobachtungsstudien zeigen, dass chronische Schlafstörungen mit Organfunktions- und Verdauungsstörungen zusammenhängen. Verantwortlich dafür sind oft unbehandelte Infektionen. ED Normamed. Publikationen für Ursachenmedizin YR 2024 RD 1/8/2024  UL https://doi.org/10.61029/normamed.2024.04.de AB Infektionen, Verdauungsstörungen und Organfunktionsstörungen sind oftmals Ursachen für Schlafstörungen und nicht erholsamen Schlaf. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung zweier Diagnostik-Beobachtungsstudien und eines anschließenden Behandlungsmonitorings von 166 Patienten mit chronischen Schlafstörungen. Die Patienten wurden parallel allgemeinmedizinisch, labormedizinisch und mikrobiologisch sowie mittels der Diagnostik der Traditionellen Chinesischen Medizin untersucht. Es wurden bei 92 Prozent der Patienten Verdauungsstörungen, bei 70 Prozent Organfunktionsstörungen und bei 79 Prozent Infektionen und Mischinfektionen festgestellt. Anschließend wurden die Patienten gegen diese Infektionen und die Organfunktionsstörungen behandelt. Das Monitoring der Behandlungserfolge unterstreicht, dass diese häufig ursächlich für Schlafstörungen sind. Es zeigt auch, dass nach der Behandlung der körperlichen Ursachen Patienten trotz Stress und psychischer Faktoren nachhaltig erholsamer schlafen. Verdauungsstörungen und Organstörungen stehen oft mit chronischen Schlafstörungen in Korrelation. Diese können demnach auch das Resultat einer Ursachenkette sein, bei der eine infektbedingte Milz-Überbelastung zu einer Nieren-Überbelastung (Milz-Nieren-Yin-Schwäche) führen und mit weiteren Organfunktionsstörungen (Leber und Herz) in Wechselwirkungen stehen. Für viele Ärzte und Patienten sind solche Zusammenhänge neu. Therapeutische Aufgeschlossenheit und die kontinuierliche Compliance der Patienten sind Voraussetzungen des Behandlungserfolgs durch integrierte Ursachenmedizin (gleichzeitige abgestimmte Diagnostik und Therapie sowohl durch moderne westliche Medizin als auch Traditionelle Chinesische Medizin). Bei 90 Patienten mit hoher Compliance führte die Behandlung bei 87 Prozent zu guten bis sehr guten Verbesserungen des Schlafs; bei 23 Patienten mit geringer Compliance wiesen nur 35 Prozent gute bis sehr gute Besserungen auf. Die Ergebnisse der Diagnostik-Beobachtungsstudien und des Monitorings zeigen, dass chronische Schlafstörungen vieler Patienten bei ursächlicher Behandlung generell vermeidbar sein können. Die hohe Zahl chronischer Schlafstörungen in der Bevölkerung sollte auf diesem Hintergrund befragt werden. Denn wenn allgemein- und schlafmedizinische Maßnahmen sich z. B. auf psychosoziale Symptombehandlungen (Schlafmittel) oder Behandlungen von Schlafapnoe konzentrieren, dann besteht die Gefahr, dass Infektionen und Organfunktionsstörungen als Ursachen für Schlafstörungen/nicht erholsamen Schlaf vernachlässigt werden. Das Behandlungsmonitoring zeigt auch, dass die Compliance der Patienten stark von finanziellen Rahmenbedingungen abhängen. Ein Umdenken der Leistungsträger und Anerkennung der Ergebnisse ursächlicher Behandlung könnte ein gesellschaftlicher Beitrag zur Kostenentlastung im Gesundheitssystem sein. Würden die Kostenträger Leistungen der integrierten Ursachenmedizin übernehmen, dann wären lange Leidensgeschichten chronischer Erkrankungen vielfach vermeidbar.